Ein ehrwürdiger Birnbaum – Zeitzeuge in Kempten-Nord
In der Königsberger Straße wollten zwei Redakteure TZ einen alten Birnbaum besuchen und kamen dabei mit der Besitzerin, Frau Erika Hennig, ins Gespräch. Frau Hennig ist auf dem Bauernhof der Familie Frieburg neben ihrem Grundstück aufgewachsen. Ihre Großeltern hatten den Hof und die Grundstücke gekauft und hatten dort eine blühende Landwirtschaft betrieben. Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass dort, wo heute die Nordschule steht, im Fohlenhof und um Tilsiter- Königsberger, Heiligkreuzer Straße und Bussardweg einmal braune Allgäuer Kühe weideten und Milch und Käse lieferten.
Zu bestaunen ist die Höhe und Breite dieses Baumes. Er muss wohl an die 100 Jahre alt sein, vielleicht auch älter. Die Großeltern der Eigentümerin haben ihn eventuell gepflanzt. Zum Teil ist er hohl, seine Blätter wirken jung und gesund. Ursprünglich gab es noch 3 weitere Bäume, die allerdings alle inzwischen gefällt wurden. Auch dieser Baum sollte gefällt werden, aber zufällig arbeiteten ein paar Tage vor der schon beschlossenen Fällung zwei Baumbeschneider im Garten, die ganz entsetzt waren, als sie von diesem Vorhaben erfuhren. „Einen so mächtigen und gesunden Baum fällt man nicht“, sollen sie gesagt haben. Er fiele auch nicht auf das Haus, sollte er einem Sturm zum Opfer fallen.
Der Baum bleib also stehen – und so steht er hoffentlich noch lange. Dass er gesund und kräftig ist, beweist er jedes Jahr auf’s Neue. Er blüht und produziert eine Unmenge an Birnen. Allerdings ist das kein Tafelobst sind, sondern soll – wie Holzbirnen –den Mund zusammenziehend und ätzend schmecken. Aber sie eignen sich vorzüglich zum Dörren und anschließend zum Backen von Birnenbrot.